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Gedanken zum neuen Jahr 2018

01.01.2018 | Autor: Grigo - Entwurf, nicht freigegeben

  • Was kommt im Jahr 2018 auf die Szene zu?
  • Mit welchen Veränderungen werden wir konfrontiert?
  • Welche Rolle wirst Du dabei spielen?
  • Was möchtest Du bewegen und mitgestalten?
  • Welche Erwartungen hast Du dabei an die Aktiven unserer Szene?
”Neues Jahr, neues Glück” – so der Grundgedanke zu Neujahr. Was kommt im Jahr 2018 auf die Szene zu? Mit welchen Veränderungen werden wir konfrontiert? Welche Rolle spielt der Einzelne im Gesamtkonzept und wer möchte was bewegen und mitgestalten? Wir haben einige aktive Mitglieder der weltweiten Szene aus den unterschiedlichsten Bereichen befragt und dabei interessante Einblicke und Meinungen erhalten.

Nachwuchstänzer Tobias Winkler aka Ibot aus Salzburg (Austria) blickt 2018 vor allem gespannt auf “Breaking for Gold”, Breaking bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires. Außerdem ist es für ihn persönlich sehr wichtig mehr und mehr ein größerer Teil der Community zu werden. Er freut sich auf das Reisen, neue Erfahrungen und ist offen gegenüber allem was kommen wird.

Auch für Thomas Hergenröther aus Hannover (Germany), Gründer und Veranstalter des Battle of the Year, werden die Olympischen Jugendspiele in Argentinien ein wichtiger Eckpunkt 2018, vor allem für die junge Generation der Szene. Das Battle of the Year Weltfinale übersiedelt erneut für einige Zeit zurück nach Frankreich und wird am 17. November 2018 in Montpellier (France) stattfinden. Auch im kommenden Jahr wird sich die Szene mehr und mehr professionalisieren und es werden neue Möglichkeiten entstehen, so Thomas. Er selbst bleibt dabei seiner Rolle als Veranstalter und Hip Hop Aktivist treu, macht Kulturarbeit und möchte Brücken zwischen Szene und Kultur Fördernden bauen. Ein anderer großer Wunsch ist es, die deutsche Szene weiterhin zu unterstützen und auszubauen.

In Indien sorgt Naser Al Azzeh aka BBoy Nas als Tänzer und Veranstalter von “Freeze”, einem der größten indischen Hip Hop Events, für szene-orientierten Aufbau getreu nach dem Vorbild der Kultur. Für ihn ist klar – die Szene wird weiter wachsen und sich etablieren. Dennoch ist ihm bewusst, dass wir ständiger Veränderung ausgesetzt sind und so ist es nie gewiss was passieren wird. In jedem Fall ist er neugierig und gespannt. Sein Bestreben die Szene in Indien zu vergrößern und noch bessere Events für die lokalen TänzerInnen zu organisieren, wird er auch 2018 weiterverfolgen.

Auch für Tänzerin und Flavourama Organisatorin Olivia Mitterhuemer steht außer Frage, dass die Szene weiterhin wachsen wird. Die stark in Österreich verwurzelte Salzburgerin freut sich über den in Graz stattfindenden Juste Debout Qualifier 2018, der Österreich wieder mehr ins Rampenlicht bringt. Auch die beiden 10-jährigen Jubiläen von “Flavourama” und “Circle Industry” in Salzburg werden dazu enorm beitragen. Ihr persönlich ist vor allem die Förderung der nationalen Szene ein wichtiges Anliegen und so sollen Tänzerinnen und Tänzer mehr Möglichkeiten erhalten, sich in Österreich selbst, auf immer höherem Niveau, weiter zu entwickeln. “Wir brauchen zwar noch, um mit anderen Ländern bzw. Levels mitzuhalten, aber was die Eventszene betrifft, sind wir mittlerweile einigen voraus,” so Olivia. Von der Szene wünscht sie sich weiterhin gegenseitige Unterstützung und noch mehr gemeinsames Wachstum in allen Bereichen.

Deutschlands “one and only” DJ Fayme hingegen durchleuchtet eine andere wichtige Thematik. Aus seinen Beobachtungen heraus, vor allem in Sachen Social Media und Blogging, geht es in erster Linie um die Tänzer und Tänzerinnen. Worte über Deejays und die Musik selbst sind, sowohl bei großen als auch kleinen Events, rar oder meist nicht vorhanden. Er fordert mehr Augenmerk auf die Gesamtheit der Sache und wünscht sich tiefgreifende Recherchen vor allem über Deejays und die Musik – und das mit Recht! Ohne den Deejay gibt es keine Musik und ohne Musik keinen Tanz.

Der aus Aachen stammende Sugar Rae legt ebenfalls großen Wert auf die Musik. Auch er prognostiziert einen Zuwachs der Szene durch neue Fans, Schüler und Interessenten. Die wenigen wirklichen Szene-Aktivisten, die sich auch außerhalb der Szene für Tanz und Kultur engagieren, sieht er ganz deutlich als Botschafter und Multiplikatoren um mehr Menschen für unsere Kultur zu begeistern – ein sehr wichtiger Standpunkt für uns alle. Auf der anderen Seite beobachtet er eine Abnahme von authentischen Tänzern, Trainern, Judges und Veranstaltern innerhalb der Szene, die für die guten Werte eintreten. So besteht die Gefahr, dass mehr Leute mit szene-fremden Orientierungen Raum bekommen werden und die Situation ausnutzen. Letzten Endes glaubt er jedoch an den Zusammenhalt, so dass die Szene durch solche Situationen nur noch stärker wird. Er möchte Vermittler sein, “es real keepen” wir er sagt, Dinge innerhalb und außerhalb der Szene hinterfragen, Menschen bewegen sowohl tänzerisch als auch im Kopf. Sein Wunsch an die Szene ist mehr Authentizität, Beweglichkeit und Offenheit für Veränderung.

Martin Gillian aka MG spricht Klartext. Für ihn wird Breaking mehr und mehr zum Mainstream, u.a. auch durch Veranstaltungen wie Undisputed, das BC One oder Olympia. Die Szene wächst stetig und wird auch für Menschen von außerhalb greifbar und verständlich. “Große Sponsoren sind an Kooperationen interessiert, wir haben starke Medienpartner wie Stance und sind auf dem richtigen Weg”, so der sympathische Slowake. Was auf der Strecke geblieben ist, sind die Crews. Zu viele 1vs1 Battles haben die Szene verändert. Vor allem der Nachwuchs braucht eine Gemeinschaft wie eine Crew, um mehr Verbundenheit zu erfahren sowie die Werte von Hip Hop zu verstehen. MG ist Mentor für die Szene und geht voran. Der Undisputed Marketingmanager ist zudem einer der aktiven Köpfe bei “The Legits”, “Outbreak Europe” und “The Legits Blast Festival”. In seiner Rolle als Promoter teilt er gerne seine Erfahrung und sein Wissen mit anderen. Sein Ziel – Breaking als Plattform zu etablieren – verfolgt er tagtäglich und führt damit die langjährigen Tradition und das Vermächtnis von MexOne fort. Der eher bescheidene 32-Jährige wünscht sich mehr Verständnis und Respekt gegenüber der älteren Generation und motiviert jeden dazu sich kontinuierlich weiter zu entwickeln, denn auch er lernt Tag für Tag dazu.


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